0. Einführung

Dieser Text ist eine bloße Transkription einer Reihe von Audionotizen. Wir haben das so gemacht, um den klaren, unmittelbaren und spontanen Ton dieser Erfahrung zu bewahren, die all dies und mehr hatte.

1. Die Ankunft

„Es ist 10 Uhr. Wir sind in Campanet angekommen. Die Sonne scheint, wahrscheinlich kommt Martí gleich an.“

2. Martí

Wir treffen Martí Mascaró von Melcaramel, sein Bio-Honigprojekt. Martís Bienenstöcke stehen an besonderen Orten der Insel. Lagenhonige sozusagen.

3. Monnàber

Wir befinden uns in Monnàber Vell, eine Finca deren Land etwa zur Hälfte bewirtschaftet wird, der Rest ist Brachland.

Martí sagt, dass „Monnàber“ so viel wie „Blumenberg“ bedeutet. Wir folgen Martí mit dem Auto, es geht den Berg hoch,  das Land ist voller Scharfe.

4. Liebe

Wir fragen Martí, ob die Bienen ihn erkennen. Nein, antwortet er, seine Arbeit sei ein Akt der Liebe: „Kümmere dich um die Bienen und erwarte nichts dafür.“ Martí weiss wie man sich ausdrückt, er kann gut reden.

5. Olivenbäume

Oben auf dem Berg angekommen müssen wir eine Weile zwischen Jahrhunderte alten, gebogenen Olivenbäumen einher wandern, um zu den Bienen zu gelangen. Ein schöner Platz um uns kurz hinzusetzen und zu reden. Martí sagt, dass die Menge an Honig, die jedes Jahr geerntet werden kann, vom Wetter abhängt. Dieses Jahr war ein sehr trockener Winter.

6. Auszeichnungen

Martí’s Honig wurde 2017 als bester Bio-Honig Europas ausgezeichnet. Er hat wirklich nichts mit dem meisten Honigen zu tun, die es zu kaufen gibt.

7. Bienen 1

Wir nähren uns den Bienen. Um sie aus nächster Nähe sehen zu können, hat uns Martí Schutzkleidung mitgebracht.

Wie wir so mit der Imkerkleidung und den Stiefeln zwischen den Olivenbäumen hindurch laufen, sehen wir aus, als ob wir Teil eines Musikvideos von Antonia Font oder den Beastie Boys sind.

Martí geht ruhig und zielstrebig, wir anderen gehen langsam hinter ihm her. Das laute Summen der Bienen versetzt uns in Alarmbereitschaft. Als ob unser Unterbewusstsein es mit Gefahr assoziieren würde. An die Bienenstöcke hat Martí Dinge wie „aggressiv“ oder „bösartig“ geschrieben – das beruhigt uns nicht gerade. Wir müssen an Macaulay Culkin in My Girl denken.

8. Bienen 2

Wir sind den Bienen ganz nah. Martí zeigt uns die Königin. Er hat sie in der Hand. „Und das ist eine Drohne, eine männliche Biene.“

9. Bienen 3

Endlich können wir uns wieder die Schutzkleidung ausziehen. Wir sind vom Schweiss durchnässt, die Imkerkleidung und die Sonne haben uns ganz schön zu schaffen gemacht. Martí sagt, dass es im Hochsommer ein ziemlich harter Job ist.

10. Cocktail

Wir bereiten auf einem Felsbrocken einen Cocktail zu. Mit Martí’s Honig, etwas Zitronensaft und Gin. Noch eine Blume als Deko in das Glas, ein Affodillie. Stefan holt Sobrasada und Galetes aus seiner Tasche. Die scharfe Wurst zusammen mit dem Honig schmeckt wunderbar, jemand sagt „umami“. Der Cocktail ist auch sehr gut. Sogar noch besser, als wir erwartet hatten: “Això és Mel“.