Ein spannender Twist des Negronis ist der Olive Negroni, bzw. der White Olive Negroni. Nachdem uns letztes Jahr Kunden davon vorgeschwärmt haben, wollte ich schon lange ein Rezept ausprobieren. Heute war es dann soweit. Das Schöne am Negroni ist ja seine Einfachheit – drei Zutaten im gleichen Verhältnis. Klassisch sind das je 3 cl Gin, Campari und roter Wermut. Die Dekoration besteht meistens aus einer Orangenspalte. Ein Geheimtipp: Ein Spritzer frisch gepresster Orangensaft wirkt Wunder in einem klassischen Negroni.

Jetzt wollte ich aber einen White Negroni mit unserem Oliven Gin La Mallorquina mixen. Also ohne roten Wermut und auch kein roter Bitterlikör. Den Wermut wollte ich mit Sherry ersetzen, war mir aber nicht sicher, ob Fino oder Oloroso besser geeignet ist. Deshalb haben wir beides ausprobiert. Ich mache es kurz: Der Fino passt besser aus zwei Gründen, er ist deutlich heller als der Oloroso, ausserdem ist er subtiler und lässt dem fragilen Olivenaroma mehr Platz im Drink, unterstreicht es sogar ein bisschen.

Einen Ersatz für den roten Bitterlikör zu finden war schwieriger, und deshalb bin ich umso zufriedener mit unserer Lösung. Wir haben uns aus Olivendestillat (ihr könnt auch einfach 40%igen Vodka nehmen), Enzianwurzel (im Internet erhältlich), Zucker und einer guten Olivenlake selbst den Bitterlikör hergestellt. Ich habe wie immer alles nach Gefühl gemischt, deshalb gibt es hierfür kein genaues Rezept. Geht einfach nach eurem Geschmack: Mögt ihr es bitterer, dann lasst den Enzian länger im Alkohol ziehen, genauso mit dem Zucker und der Olivenlake – einfach nach Gefühl gehen. Die Olivenlake bringt eine wunderschöne Salzigkeit und etwas Umami mit.

In der Bar wird ein Negroni auf Eis gerührt. Ich finde aber, dass man diesen Drink sehr gut direkt ins Glas auf Eis gießen kann.